PS/2-Schnittstelle unter „Windows 10“ (re)aktivieren

Teil des Backplanes einer ATX-Hauptplatine. Zu sehen sind ein PS/2-Kombianschluss und zwei USB-, ein DVI- und ein VGA-Anschluss.
Ein violett- und grüngefärbter PS/2-Kombianschluss.

Die vor 35 Jahren eingeführte serielle PS/2-Schnittstelle zum Anschluss von Tastaturen und Mäusen an PCs gilt heutzutage mehr oder weniger als ausgestorben. Schon vor geraumer Zeit wurde sie mehr oder weniger komplett von der USB-Schnittstelle ersetzt. Man findet daher immer seltener neue Rechner mit den entsprechenden Buchsen und auch die Auswahl an passenden Eingabegeräten ist mittlerweile sehr überschaubar geworden.

In der Computertruhe sieht das zwar ähnlich aus, aber da wir meist „ein paar Jahre in der Vergangenheit leben“, haben wir auch aktuell noch ab und zu Kontakt zu dieser „antiquierten“ Schnittstelle. Sie hat sich insbesondere bei Desktop-Rechnern aus dem Unternehmens- und Gaming-Umfeld relativ lange gehalten. Denn gegenüber USB hat die Schnittstelle doch so manchen Vorteil:

  • Es gibt keinerlei Einschränkung wie viele Tasten einer Tastatur gleichzeitig gedrückt werden können (n-key rollover).
  • PS/2 ermöglicht die einfache, rechnerweite Sperrung aller USB-Anschlüsse zum Schutz vor unerlaubten Datenabfluss.
  • Die Verwendung eines Universaltreibers ist möglich (z. B. im BIOS).
  • Teilweise sind Laptoptastaturen intern weiterhin an der PS/2-Schnittstelle angeschlossen, weil diese stromsparender ist.
  • Auf PS/2-Geräte kann direkt über Interrupts zugegriffen werden, während der Zustand von USB-Geräten mittels Polling abgefragt werden muss. Da es dadurch im Wesentlichen zu keiner Latenz kommt, werden PS/2-Eingabegeräte von vielen Gamern bevorzugt.

Kürzlich wurden zwei Desktop-PCs im Rahmen der Ukraine-Hilfe von uns instand gesetzt, deren Hauptplatinen mit wenigen USB-, aber dafür mit je zwei PS/2-Buchsen ausgestattet waren. Da sich zudem einige PS/2-Tastaturen auf Lager befanden, sollten diese zum Einsatz kommen, um wenigstens eine USB-Buchse pro Gerät mehr zur Verfügung zu haben. Nachdem alles – wohlgemerkt mit einer USB-Tastatur – fertig eingerichtet war, wurde die erste PS/2-Tastatur angeschlossen und das Windows 10-System hochgefahren. Während des Boot-Vorgangs und innerhalb der BIOS-Konfigurationsoberfläche war die Tastatur problemlos zu bedienen. Nach dem Windows-Start stellte sie ihren Dienst allerdings komplett ein.

Eine kleine Recherche förderte zutage, dass der PS/2-Systemfunktionstreiber von Windows nicht geladen wurde. Es hat den Anschein, dass die Starteinstellung für diesen Treiber von Microsoft durch ein vergangenes Update geändert wurde. Dies würde erklären, weshalb dieses Verhalten bisher noch nie auftrat. Doch auf die Ursache soll hier nicht weiter eingegangen werden. Ziel war es, die Tastaturen unter Windows (wieder) zum Laufen zu bringen.

Anpassung des Startverhaltens des PS/2-Treibers

Das Startverhalten des PS/2-Treibers sowie andere Treiberkonfigurationen befinden sich in der Windows-Registrierungsdatenbank bzw. Registry. Bevor hier Änderungen vorgenommen werden, ist übrigens ein Export der Datenbank äußerst empfehlenswert. Anpassungen der Registry und auch deren Export lassen sich über den in Windows integrierten Registrierungs-Editor bewerkstelligen, wofür Administrationsrechte benötigt werden. Ach ja, und eine USB-Tastatur sollte selbstverständlich angeschlossen sein. 😄

Aufruf des Registrierungs-Editors

Der Editor kann in der Suchleiste durch die einfache Eingabe von regedit.exe aufgerufen werden.

Ändern der Konfiguration

Die PS/2-Treiberkonfiguration befindet sich unter dem Registrierungsschlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\services\i8042prt. Das Ladeverhalten des Treibers wird über den Wert mit dem Namen Start festgelegt. Nach der Windows 10-Installation ist dieser Wert 3 (Stand: Juli 2022), was bedeutet, dass der Treiber nicht automatisch, sondern nur bei Bedarf manuell geladen werden soll.

Ansicht des Schlüssels „HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\services\i8042prt“ innerhalb des „Registrierungs-Editors“. Markiert ist der Name „Start“ vom Typ „REG_DWORD“ und dessen Wert „0x00000003 (3)“.
In der „Windows-Registrierungsdatenbank“ befindet sich die Starteinstellung des PS/2-Treibers. Aktuell muss der Treiber manuell geladen werden.

Damit er bereits beim Systemstart geladen wird, muss der Wert auf 1 geändert werden. Dazu wird einfach das Kontextmenü für den Start-Eintrag geöffnet und Ändern… ausgewählt.

Ansicht des Schlüssels „HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\services\i8042prt“ innerhalb des „Registrierungs-Editors“. Markiert ist der Name „Start“, darüber befindet sich das zugehörige Kontextmenü mit dem ausgewählten Eintrag „Ändern…“.
Die Starteinstellung kann ganz leicht geändert werden.

Im danach erscheinenden Dialogfenster unter Wert lediglich eine 1 eintragen und die Anpassung daraufhin mit Betätigung der OK-Schaltfläche bestätigen.

Der Werteänderungsdialog des „Registrierungs-Editors“ mit der Fensterbezeichnung „DWORD-Wert (32-Bit) bearbeiten“. Innerhalb des Dialogfensters stehen der Wertename „Start“, dessen Wert „1“ und das Mehrfachoptionsfeld „Basis“ mit den Optionen „Hexadezimal“ und „Dezimal“, wobei Ersteres ausgewählt ist. Darunter befinden sich zwei Schaltflächen, die mit „OK“ und „Abbrechen“ beschriftet sind.
Als neuer Wert wird „1“ eingetragen. Dies bedeutet, dass der Treiber beim Start des Systems geladen werden soll.

Nach einem Neustart des Betriebssystems, bei dem die Registry neu eingelesen wird, kann die PS/2-Tastatur endlich wie erwartet genutzt werden.

Mitgliederversammlung der „Computertruhe“: Freude über zahlreiche neue aktive Mitglieder und stabile Finanzen

Auch in diesem Jahr fand die Mitgliederversammlung des Vereins Computertruhe e. V. wieder als reine Online-Veranstaltung statt. Grund hierfür war nicht nur die aktuelle Corona-Sommerwelle sondern auch die schöne Tatsache, dass der Verein inzwischen mit vielen neuen Mitgliedern bundesweit an mehreren Standorten vertreten ist. Und so fanden sich am Samstag, den 2. Juli, Vereinsmitglieder aus ganz Deutschland online zusammen, um barrierearm via Videokonferenz und mithilfe des Präsentations- und Versammlungssystem OpenSlides an der Versammlung teilnehmen und sich einbringen zu können.

Nach der Begrüßung der Mitglieder durch den aktuellen Vorsitzenden Marco Rosenthal, führten, wie die Jahre zuvor schon, Annette Linder und Julia Fiedler aus dem Vorstandsteam souverän durch die Veranstaltung.

Laut Tätigkeitsbericht des Vorstands konnten 2021 40 Neumitglieder gewonnen werden, wodurch sich die Mitgliederzahl fast verdoppelte. Aktiv waren diese deutschlandweit an den drei bisherigen Standorten im Breisgau, Lemgo und Berlin und an den im Jahr 2021 neu gegründeten vier Standorten in Chemnitz, Göttingen, München und in der Rhein-Neckar-Region sowie in einem dezentralen Versandteam. 728 aufbereitete Endgeräte wie Laptops, Desktoprechner, Tablets und Smartphones konnten so an bedürftige Menschen und an andere gemeinnützige Initiativen weiterverschenkt werden. So haben Mitglieder des Münchner Standorts in Zusammenarbeit mit der Caritas Ahrweiler Flutopfer im Ahrtal mit Laptops und Smartphones unterstützt. Das Breisgauer Team konnte das Kooperationsprojekt mit dem Förderverein des SBBZ – Förderschwerpunkt Sehen in Waldkirch erfolgreich abschließen und in der Schule einen Computerraum mit Raspberry Pis, ergänzenden Sensor- und Elektronikexperimentiersets, Monitoren und weiterem Zubehör einrichten.

Um die Vereinsarbeit transparent zu gestalten und Neumitgliedern den Einstieg zu erleichtern, fanden monatlich via Videokonferenz offene Treffen mit Vorstandssitzungen sowie zahlreiche vereinsinterne Workshops statt. Pandemiebedingt beschränkte sich die Öffentlichkeitsarbeit vorwiegend auf Online-Veranstaltungen und so war die Computertruhe u. a. bei den Chemnitzer Linuxtagen, dem Vintage Computing Festival Berlin sowie verschiedenen Veranstaltungen aus dem Umfeld des Chaos Computer Clubs anzutreffen.

Um die laufenden Kosten decken und die neuen Lagerräume in Berlin und Göttingen längerfristig finanzieren zu können, warb der Verein Spenden über betterplace.org ein und bewarb sich um Fördergelder. Durch gespendete Pfandcoupons inkl. Aufstockung der Rees FrischeMärkte KG konnte ein Preisgeld von 1.500 € in Empfang genommen werden.

Der Schatzmeister Clemens Fiedler informierte in seinem Kassenbericht darüber, dass 2021 den rund 7.700 € Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Fördergelder rund 7.400 € Ausgaben, u. a. für Lagermieten, Versandkosten, Computerhardware, Arbeits- und Werbematerialien, gegenübergestanden hätten. Die Kassenprüfer*innen Marlene Greiwe und Olav Seyfarth bescheinigten ihm erneut eine hervorragende Kassenführung mit keinerlei Beanstandungen, woraufhin die Mitgliederversammlung den Vorstand inhaltlich wie finanziell für das Jahr 2021 entlastete.

Auch der Tätigkeitsbericht für das bisherige Geschäftsjahr 2022 beinhaltete viele gute Nachrichten: Inzwischen ist der Verein um 15 Mitglieder auf 97 angewachsen und hat bereits 476 Endgeräte instandgesetzt und weiterverschenkt. Dabei wurden neben bedürftigen Privatpersonen auch Initiativen wie die Tafel Göttingen, das Jugendhilfswerk Freiburg und die Somalische europäische Kooperation aus Worms mit Hardware unterstützt. Kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine wurde im März eine bis Anfang Juni begrenzte Sonderaktion zur Hilfe von Geflüchteten gestartet, während derer sich einige Mitglieder verstärkt um Spenden an diese kümmerten.

Die Öffentlichkeitsarbeit fand 2022 bisher auch wieder hauptsächlich online bei verschiedenen Veranstaltungen sowie mit Radiobeiträgen in Berlin und im Breisgau und einem Fernsehbeitrag über den Chemnitzer Standort statt. Zur Finanzierung der Vereinsarbeit beteiligt sich die Computertruhe derzeit an der Flaschengeld-Aktion der Rothaus Brauerei und bis vor kurzem an der GUT FÜR HIER. GUT FÜRS WIR.-Aktion von ALDI Süd.

Auch aufgrund des erneuten Erhalts von Geldspenden und zugesagter Fördergelder konnte Schatzmeister Clemens Fiedler für das bisherige Buchungsjahr 2022 ebenfalls einen erfreulichen Kassenbericht vorlegen und anhand einer Kalkulation auch auf eine äußerst solide Finanzlage des Vereins in der nahen Zukunft verweisen. Dies wurde von den Kassenprüfer*innen ebenso bestätigt und der Vorstand im Anschluss von der Mitgliederversammlung für das bisherige Geschäftsjahr 2022 entlastet.

Am Ende der Versammlung dankte Marco Rosenthal herzlich allen Vereinsmitgliedern und Menschen, die die Computertruhe mit Sach-, Zeit- und Geldspenden unterstützen. In der abschließenden Feedbackrunde wünschten sich die Teilnehmenden, dass auch zukünftige Vereinsversammlungen, unabhängig von der Pandemiesituation, als Online- oder Hybridveranstaltungen durchgeführt werden sollen, um allen eine möglichst barrierearme Mitgestaltung zu ermöglichen.

Zu Besuch bei den „Game Days Göttingen 2022“

Am 2. Juli haben in Göttingen zum zweiten Mal die Game Days, gehostet vom Kulturzentrum musa, stattgefunden. Dieses Mal war auch die Computertruhe mit vertreten. Mehrere Mitglieder hatten einen Stand aufgebaut und Werbung für interessierte Kinder und Eltern gemacht.

Auch besondere Gäste wie der Ministerpräsident von Niedersachsen waren vertreten und hatten die Möglichkeit, Fachbegriffe den verschiedenen Bestandteilen eines Computers zuordnen. Mit dabei waren beispielsweise Grafikkarte, Motherboard und Prozessor.

Es gab auch die Möglichkeit für besonders interessierte Gäste, einen Computer eigenhändig auseinander- und wieder zusammenzubauen. Besonders spielebegeisterte Kinder waren von der Idee entzückt und haben den Computer am Ende immer wieder zum Laufen gebracht.

Das Event war alles in allem ein voller Erfolg. Es bestand sehr viel Interesse an der Vereinsarbeit und viele Flyer konnten verteilt werden.

Großer Dank geht an die musa, die uns die Möglichkeit gegeben hat, den Verein auf diese Art vorzustellen.

Chance auf bis zu 1.500 € Fördergeld – Unterstütze uns bei der „GUT FÜR HIER. GUT FÜRS WIR.“-Aktion

Wir haben uns vor kurzem bei der Vereinsförderaktion GUT FÜR HIER. GUT FÜRS WIR. von ALDI SÜD beworben und haben tatsächlich die Chance erhalten, bis zu 1.500 € Fördergelder zu erhalten. Sofern wir auf einem der ersten drei Plätze landen, möchten wir dieses Geld nutzen, um SSDs zu kaufen. Denn immer häufiger erhalten wir Computer gespendet, die keine Festplatte oder SSD mehr eingebaut haben, da diese häufig aus Datenschutzgründen entfernt und vernichtet werden. Zusätzlich sind alte Festplatten relativ häufig defekt oder einfach zu langsam oder zu klein.

Doch wie kann man uns konkret unterstützen? Ganz einfach: Pro 20 €-Einkaufswert erhält man an der Kasse einer ALDI SÜD-Filiale einen neunstelligen Code aus Buchstaben und Zahlen, mit dem man für ein Projekt einer gemeinnützigen Einrichtung aus der Region abstimmen kann. Je mehr Stimmen ein Projekt bekommt, desto höher ist die Chance, dass es mit einem Geldbetrag von 1.500 € für den ersten, 1.000 € für den zweiten und 500 € für den dritten Platz unterstützt wird. Die Abstimmung läuft jedoch nur noch bis zum 3. Juli.

Wenn ihr der Computertruhe unter die Arme greifen möchtet, aufs Siegertreppchen zu gelangen, geht ihr einfach auf unsere Projektseite und gebt dort euren Code ein. Unser Projekt ist zwar der Filiale in Elzach zugewiesen, aber wir haben davon gehört, dass die Codes anderer Filialen wohl auch eingegeben werden können und zählen sollen.

Vielen Dank für eure Hilfe und drückt uns feste die Daumen. 🤞

Mitgliederversammlung

Liebes Mitglied der Computertruhe,

wir freuen uns, dich hiermit zu unserer diesjährigen ordentlichen Mitgliederversammlung am Samstag, 2. Juli, um 14:00 Uhr einladen zu dürfen.

Um auch unseren weit entfernt wohnenden Mitgliedern die Teilnahme unkompliziert zu ermöglichen, haben wir uns dazu entschieden, die Mitgliederversammlung gemäß § 6 Abs. 3 unserer Vereinssatzung erneut online abzuhalten.

Auf der Tagesordnung stehen folgende Themen:

  1. Begrüßung
  2. Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und der Beschlussfähigkeit der Mitgliederversammlung
  3. Bestimmung der/des Versammlungsleiterin/Versammlungsleiters und der/des Protokollführerin/Protokollführers
  4. Abstimmung der Tagesordnung
  5. Tätigkeitsbericht des Vorstands für das Geschäftsjahr 2021
  6. Kassenbericht des Schatzmeisters für das Geschäftsjahr 2021
  7. Bericht der Kassenprüfer*innen für das Geschäftsjahr 2021
  8. Aussprache zu den Berichten 2021
  9. Entlastung des Vereinsvorstands für das Geschäftsjahr 2021
  10. Tätigkeitsbericht des Vorstands für das bisherige Geschäftsjahr 2022
  11. Kassenbericht des Schatzmeisters für das bisherige Geschäftsjahr 2022
  12. Bericht der Kassenprüfer*innen für das bisherige Geschäftsjahr 2022
  13. Aussprache zu den Berichten 2022
  14. Entlastung des Vereinsvorstands für das bisherige Geschäftsjahr 2022
  15. Anträge an den Vorstand
  16. Sonstiges
  17. Verabschiedung

Wir freuen uns darauf, dir vom vergangenen Vereinsjahr der Computertruhe zu berichten und gemeinsam mit dir die Zukunft des Vereins gestalten zu dürfen.

Falls du einen oder mehrere Anträge zur Tagesordnung hast, dann reiche diese bitte gemäß § 6 Abs. 2 unserer Vereinssatzung mindestens sieben Tage vor der Mitgliederversammlung (25. Juni, 23:59 Uhr) schriftlich beim Vorstand ein. Der Vorstand wird diese dann auf der Wiki-Seite zur Mitgliederversammlung 2022 veröffentlichen. Über die Behandlung von Dringlichkeitsanträgen, die zwischen Antragsfrist und Eröffnung der Mitgliederversammlung gestellt werden, entscheidet gemäß § 6 Abs. 2 unserer Vereinssatzung die Mitgliederversammlung. Als antragstellende Person musst du die Dringlichkeit begründen.

Bei unserer Mitgliederversammlung werden wir wieder Senfcall als Videokonferenzsystem und OpenSlides als Präsentations- und Versammlungssystem nutzen. Für die Videokonferenz wurde ein spezieller Raum eingerichtet, der erst kurz vor Beginn der Mitgliederversammlung betreten werden kann. Auf das Programm OpenSlides werden nur stimmberechtigte Mitglieder Zugriff haben. Die Zugangsdaten für OpenSlides erhältst du von uns spätestens drei Tage vor der Mitgliederversammlung in einer separaten E-Mail. Du bist verpflichtet, diese Zugangsdaten keiner dritten Person zugänglich zu machen und unter strengem Verschluss zu halten.

Auf unserer Wiki-Seite zur Mitgliederversammlung 2022 findest du weitere Informationen zu Senfcall und OpenSlides sowie Anleitungen für eine erfolgreiche und entspannte Teilnahme an der Veranstaltung. Bitte beachte, dass wir die Inhalte auf dieser Seite ggf. noch ergänzen und aktualisieren. Wir bitten dich, dir diese Anleitungen und Hintergrundinformationen vorab anzuschauen.

Solltest du im Vorfeld noch konkrete Fragen haben, dann schicke uns bitte eine E-Mail.

Viele Grüße,
die Vorstandsmitglieder des Vereins Computertruhe e. V.

Einladung zum nächsten offenen Treffen und zur Vorstandssitzung

Am 8. Juni um 20:00 Uhr finden das nächste offene Treffen und parallel die nächste Vorstandssitzung in Form einer Videokonferenz statt. Neben den Vereinsmitgliedern sind wie gewohnt ebenfalls alle anderen an der Computertruhe interessierten Menschen herzlich willkommen.

Tagesordnung:

  1. Fragen zum letzten Protokoll
  2. Standortübergreifender Austausch mit unseren Mitgliedern
  3. Stand der Ukraine-Hilfe
  4. Stand der Teilnahme am Digitaltag 2022
  5. Stand des Feedback-Formulars für Spendenempfänger*innen
  6. Planung der Mitgliederversammlung 2022
  7. Sonstiges

1 Jahr aktiv bei der „Computertruhe“

Seit einem Jahr engagiere ich mich nun bei der Computertruhe, darüber möchte ich ein bisschen aus persönlicher Sicht erzählen.

Was ist die Computertruhe?

Ein gemeinnütziger Verein, der gebrauchte Computer-Hardware von Unternehmen und Privatleuten annimmt, aufbereitet und an bedürftige Menschen, sowie andere gemeinnützig Organisationen weitergibt. Dabei werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:

  • noch funktionsfähige Hardware wird vor der Verschrottung bewahrt, was die Umwelt entlastet
  • Menschen erhalten Geräte, die sie sich sonst nicht leisten könnten und damit Zugang zu Bildung, Informationen und sozialer Interaktion

Warum machst du das?

In erster Linie natürlich, weil es eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung ist, bei der man etwas für die Gesellschaft tut – ein Ehrenamt eben. Ich habe mich schon immer in verschiedener Form so engagiert, das ist mir wichtig. Bevor ich zur Computertruhe gestoßen bin, war ich einige Zeit auf der Suche nach einer neuen passenden Organisation, in der ich mich einbringen kann.

Ein kurzer Versuch das politisch in einer Partei zu tun, hat mich schnell frustriert. Diese Rivalität, ja fast schon Hass, der selbst in der untersten Parteistruktur gegenüber dem politischen „Gegner“ existiert, kombiniert mit Ideenlosigkeit und Unvermögen, auch nur kleinste Dinge umzusetzen – das ist nicht mein Ding! Wenn ich meine Zeit für etwas einsetze, dann muss auch irgendwas dabei raus kommen.

Zu dem Zeitpunkt war ich schon einige Zeit passives Mitglied bei der Computertruhe, die kannte ich von Mastodon und fand ich gleich interessant. Leider gab es keinen Standort in München und ich war das einzige Mitglied in der Region. Irgendwie hat es sich dann aber ergeben (auch auf Mastodon), dass sich noch ein paar Leute gefunden haben, sodass wir im Mai 2021 einen Ableger in München gründen konnten.

Macht das Spaß?

Ja natürlich! Ohne Spaß kann man kein Ehrenamt machen, zumindest nicht langfristig.

  • Ich habe viele tolle neue Leute kennen gelernt. Vereinskolleg*innen, Menschen die Geräte spenden und erhalten, und andere gemeinnützige Vereine, die wir bei ihrer Arbeit mit Hardware unterstützen können.
  • Die Arbeit ist ganz offensichtlich sinnvoll und man sieht ganz konkret die Auswirkungen davon.
  • Ich habe eine Menge dazu gelernt, was Hardware und Software angeht. Jeder Rechner ist anders und so gut wie jedes Gerät hat irgendein kleines Problem, dass es zu lösen gilt. Oft wissen die vorigen Besitzer gar nichts davon. Verschlissene Festplatten und verstaubte Lüfter gehören zu den typischen Problemen, aber auch aufgeblähte Lithium-Akkus oder ein Homöopathie-Globulus, das eine Taste blockiert findet man – es gibt immer einen Fehler den man noch nicht kennt. Es wird nicht langweilig!
  • Findet man einmal keine Lösung zu einem Fehler im Netz, stehen einem die Vereinskolleg*innen zur Seite.
Eine Laptop-Tastatur, bei der die Tastenkappe der Minustaste fehlt. Neben dem Rubber-Dome liegt ein Zuckerglobulus.
„Haben Sie’s schon mit Globuli versucht?“ – „Ja, aber das hat alles nur noch schlimmer gemacht!“

Kann ich das auch?

Zwar habe ich mich schon immer für Rechner interessiert, selbst an Hardware gearbeitet oder Betriebssysteme installiert und eingerichtet habe ich vor der Computertruhe aber kaum. Die Prozesse sind bei uns gut in einem Wiki dokumentiert, und es gibt immer jemanden, den man fragen kann. Alle Standorte freuen sich über tatkräftige Unterstützung, auch wir in München! Dabei kann sich jeder mit so viel Zeit einbringen wie sie/er aufbringen kann und will, es gibt kein Mindestpensum.

Ein Schreibtisch, auf dem sich ein geöffnetes Laptop befindet. Drumherum liegen u. a. diverse Werkzeuge, Schrauben, Kabel und Hardware-Komponenten.
Dass man einen Laptop so weit auseinanderbauen muss, wie hier, kommt zum Glück nur sehr selten vor.

Braucht ihr Geld?

Abgesehen von neuen aktiven Mitgliedern, freuen wir uns auch immer über finanzielle Hilfe. Mit Geldspenden können Lagerräume und selten gespendete Hardware finanziert werden. Besonders SSDs sind immer Mangelware: Unternehmen spenden häufig Geräte ohne Datenträger, Festplatten sind häufig nicht mehr gut genug, um sie guten Gewissens noch einmal verwenden zu können.

Ich konnte in den letzten Monaten nur ca. 40 % der gespendeten Festplatten weiter verwenden, den Rest musste ich wegen Fehlern bzw. Warnungen in den SMART-Werten aussortieren und entsorgen (nach sorgfältigem Löschen bzw. Zerstören).

Auf einem Boden steht ein offenes Desktop-Gehäuse, das mit „Löschstation“ beschriftet ist. Auf diesem steht ein Bildschirm, der die Oberfläche des Datenvernichtungsprogramms „DBAN“ dastellt. Aus dem Gehäuse führen Strom- und Datenkabel zu sechs 2,5"-Festplatten, die sich außerhalb des Gehäuses in einem 3D-gedruckten Ständer befinden.
Sechs Festplatten parallel löschen.

Braucht ihr Geräte?

Ja! Wir brauchen immer vor allem Laptops und SSDs. Bei Desktops und Monitoren kommt es auf den jeweiligen Standort und die Lagersituation an.

Drei offene Kartonschachteln. In jeder Schachtel befinden sich mehr als ein Dutzend Geräte.
Unsere erste größere Laptop-Spende letztes Jahr (ca. 40 Stück).

Klingt interessant!

Lust bekommen vielleicht mitzumachen, oder einfach ein bisschen mehr zu erfahren? Schau einfach mal bei unserem monatlichen offenen Treffen (online) vorbei. Jeden zweiten Mittwoch im Monat. Außerdem kannst du uns auf Mastodon folgen:

Ursprünglich veröffentlicht im Blog Joe recycelt.

Einladung zum nächsten offenen Treffen und zur Vorstandssitzung

Am 11. Mai um 20:00 Uhr finden das nächste offene Treffen und parallel die nächste Vorstandssitzung in Form einer Videokonferenz statt. Neben den Vereinsmitgliedern sind wie gewohnt ebenfalls alle anderen an der Computertruhe interessierten Menschen herzlich willkommen.

Tagesordnung:

  1. Fragen zum letzten Protokoll
  2. Standortübergreifender Austausch mit unseren Mitgliedern
  3. Stand der Ukraine-Hilfe
  4. Stand der Teilnahme am Digitaltag 2022
  5. Stand des Feedback-Formulars für Spendenempfänger*innen
  6. Rückblick aufs DiVOC
  7. Planung der Mitgliederversammlung 2022
  8. Sonstiges

Ukraine-Hilfe: „Computertruhe“ unterstützt Freiwillige am „Südkreuz“

Blick von draußen durch eine Glastür und Glasfassade auf einen beleuchteten Raum, in dem sich einige Menschen befinden. Darin sind zudem ein Tisch und einige Stühle sichtbar. An den Glasscheiben hängen drei blau-gelbe Plakate mit dem Buchstaben „I“ darin und diverse Zettel, deren Inhalt nicht lesbar ist. An der Tür steht „VOLUNTEERS ONLY“.
Der Ort am „Südkreuz“, an dem die Freiwilligen ihrer Arbeit nachgehen.

In Berlin kommen derzeit ca. 2000 Menschen pro Tag aus der Ukraine an, um Schutz und eine Unterkunft zu finden. Ein Teil von ihnen landet dabei am Bahnhof Berlin Südkreuz, wo sich freiwillige Helfer*innen um sie kümmern, indem sie Getränke, Essen, Decken oder Hygieneartikel zur Verfügung stellen, bei der Einrichtung von SIM-Karten unterstützen oder sie mit Personen in Verbindung bringen, die bereit sind, die Neuankömmlinge aufzunehmen.

Auf einem gefliesten Boden steht neben einem Tisch ein schwarzer Desktop-Tower-PC, auf dessen Front ein Aufkleber der „Computertruhe“ klebt.
Dieser Desktop-PC erleichtert die Arbeit der Helfer*innen enorm.

Auch unsere Mitglieder sind dort aktiv und benötigten einen datenschutzkonformen, internetfähigen Rechner mit Office-Applikationen vor Ort. Nichts leichter als das. Da Desktop-PCs aktuell keine Mangelware in der Computertruhe sind – im Gegensatz zu Laptops, die aktuell für Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine benötigt werden – war es selbstverständlich, dass ein Gerät aus dem Berliner Bestand seinen Weg zum Südkreuz fand.

Wir danken allen Freiwilligen, die sich der wichtigen Aufgabe verschrieben haben, die Menschen aus der Ukraine in Empfang zu nehmen und ihnen bei den nächsten Schritten nach ihrer Ankunft in Deutschland behilflich zu sein.