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Gemeinschaftsunterkunft in Stuttgart erhält Computerecke

Ende Januar dieses Jahres erhielten wir vom Stuttgarter Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes eine Anfrage, ob sie von uns einige Rechner für eine Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Botnang erhalten könnten. Der Plan war, dass die Bewohner*innen die Computer fürs Surfen im Internet und zum Schreiben von Briefen und Lebensläufen verwenden. Natürlich wollten und konnten wir unterstützen und stellten ungefähr eine Woche später vier komplett ausgestattete Desktop-PCs zur Abholung bereit.

Analog zu den Geräten im Bürgertreff Kollnau hatten wir diese übrigens auch nach Frauen benannt, die Großes im Bereich der Informatik geleistet haben oder weiterhin leisten. Mittels einer Umfrage unter unseren Mastodon– und Twitter-Followern wurden die folgenden vier Persönlichkeiten aus ingesamt 28 Frauen ausgewählt:

Dieses Vorgehen wird sehr wahrscheinlich zu einer Computertruhe-Tradition werden und für alle zukünftigen Computerpools Anwendung finden. 😉

Wegen einiger netzwerkbedingter Schwierigkeiten (besonderer Dank für die Unterstützung geht an die hilfsbereiten Menschen von Freifunk Stuttgart) und der Corona-Pandemie verzögerte sich der Start etwas. Doch seit einigen Wochen wird das neue Computereck von den Bewohner*innen der Unterkunft gerne und häufig genutzt. Sei es für die Wohnungssuche, für die Teilnahme an Online-Sprachkursen oder einfach nur zum Zeitvertreib – zum Musikhören oder Videostreaming. Seit dem Ausbruch der Pandemie werden die Rechner außerdem vermehrt von den Jüngeren verwendet, um ihre Hausaufgaben zu erledigen oder um mit Lehrerkräften und Freund*innen zu kommunizieren.

Wir freuen uns, dass wir mit den Computern einen kleinen Beitrag dazu leisten konnten, das Leben in der Gemeinschaftsunterkunft ein wenig zu verbessern.

„Bürgertreff Kollnau“ erhält Computerecke

Seit der Eröffnung des Bürgertreffs Kollnau am 1. Mai 2019 gibt es im Waldkircher Stadtteil Kollnau einen zentralen öffentlichen Ort, der zu Zusammenkünften einlädt. Dank vieler ehrenamtlicher Helfer*innen und aktiven Vereinsmitgliedern bietet diese Begegnungsstätte Raum für zahlreiche Angebote für Kinder, Jugendliche, Familien und Senior*innen. Mit Zuschüssen aus dem Programm Quartiersimpulse des Landes Baden-Württemberg soll aus dem Bürgertreff Kollnau zukünftig sogar ein vollwertiges Mehrgenerationenhaus werden.

Schnell kam die Idee auf, dass für den Quartierstreff öffentliche Computerarbeitsplätze und ein Drucker eine sinnvolle Ergänzung wären, und wir wurden gefragt, ob wir die Hardware hierfür zur Verfügung stellen würden. Selbstverständlich wollten wir dieses fabelhafte Projekt unterstützen. Fehlende Möbel sorgten indessen dafür, dass sich die Installation etwas verzögerte. Glücklicherweise kamen die benötigten Tische nun doch kürzlich an und wir konnten am gestrigen Sonntag zwei Komplett-PCs inkl. eines Farblaserdruckers aufbauen.

Wie auf vielen unserer Rechner, die wir herausgeben, läuft auch auf diesen das Betriebssystem Linux Mint. Im Gegensatz zur gewöhnlichen Einrichtung als Einzelplatzmaschinen standen wir bei dieser Installation vor der Herausforderung, die Privatsphäre beliebiger Benutzer*innen, die ggf. über keine weiterführenden Computerkenntnisse verfügen, zu sichern. Daher sollte es kein unprivilegiertes Benutzerkonto geben, das sich alle gemeinsam teilen, so dass bspw. Browser-Verläufe oder private Dateien von Dritten hätten eingesehen werden können. Stattdessen haben wir uns ein System überlegt und entwickelt, das für jedes Individuum dynamisch ein persönliches, verschlüsseltes Gastkonto erstellt und nach dem Abmelden automatisch wieder löscht. Wir sind gespannt, wie das System im Live-Betrieb funktionieren und genutzt werden wird und freuen uns auf konstruktives Feedback, um es weiter verbessern zu können.

Um die zukünftigen Benutzer*innen bei ihrem persönlichen Vorankommen zu unterstützen und zu inspirieren, haben wir den drei Geräten im Netzwerk die Namen großer Pionierinnen der Informatik und Mathematik verliehen: Ada Lovelace, welcher die Entwicklung des ersten Computertprogramms der Welt zugeschrieben wird, und Grace Hopper, Entwicklerin des ersten Compilers und der Programmiersprache COBOL sowie der Dokumentatorin des „ersten echten Bugs“, lauten die Namen der beiden Computer. Für den Drucker stand Margaret Hamilton Patin, welche bei der NASA unter anderem die On-Board-Flugsoftware für das Apollo-Raumfahrtprogramm entwickelte, das unter anderem die Apollo 11-Mondlandung 1969 ermöglichte. Außerdem prägte sie den Begriff des Software-Engineerings.