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Menschen, Rechner, Sensationen – der ultimative „Computertruhe“-Rückblick auf das Jahr 2018

An allererster Stelle möchten wir, die Vorstandsmitglieder der Computertruhe, euch allen ein paar schöne Tage mit euren Liebsten und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen.

Darüber hinaus möchten wir uns bei allen Leuten bedanken, die uns in diesem turbulenten Jahr begleitet und uns dabei unterstützt haben, die digitale Spaltung zu bekämpfen. Es war uns eine Freude, wieder mit bekannten Gesichtern zusammenzuarbeiten, aber auch neue Menschen kennenzulernen.

Unser Bekanntheitsgrad ist gewachsen und somit auch die Anzahl an geeigneten Hardware-Spenden. So erhielten wir von Freiburger Unternehmen insgesamt rund 60 hochwertige Desktop-PCs. Und auch aus anderen Teilen Deutschlands erreichten uns ausrangierte Geräte(komponenten) – teils per Post, teils durch via Twitter und von Arbeitskolleg*innen organisierte PKW-Transporte aus Stuttgart und München. Die Aktiven der Lemgoer Computertruhe sind ebenfalls mit großem Einsatz dabei, knapp 100 Mini-PCs und über 130 Monitore, die uns ein dort ansässiges Unternehmen überließ, aufzubereiten und auszugeben. Daher war es leicht zu verschmerzen, dass die Großspende von 750 Displays des BER am 1. April nicht mehr war als der Scherz des Tages. 😁

Wie im Jahr zuvor haben wir erneut ungefähr 200 Computer an neue Besitzer*innen verteilt und dabei vielen Einzelpersonen, Familien und Bewohner*innen von Gemeinschaftsunterkünften helfen können. Ebenfalls konnten wir gemeinnützige Einrichtungen unterstützen, die die Computer für ihre Arbeit mit Jugendlichen, Analphabet*innen oder geflüchteten Menschen dringend benötigten. Netzwerk-Equipment, welches wir für unsere Arbeit nur selten benötigten, konnten wir an den Verein Refugees Online e. V. weiterleiten, welcher Internetzugänge in Flüchtlingsunterkünften bereitstellt und Schulungen anbietet.

Andere, sehr besondere Gerätschaften, die für uns nicht mehr konkret nutzbar, aber unserer Meinung nicht auf den Schrott, sondern in ein Museum gehörten, fanden tatsächlich ihren Weg dorthin – und zwar in das Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) in Paderborn.

Highlights des Jahres waren definitiv die – für uns völlig unerwarteten – Gewinne bei diversen Förderwettbewerben, wie der Google.org Impact Challenge, dem FAIR ways Förderpreis des SC Freiburg und der dm-Spendenaktion „Herz zeigen!“. Dies brachte uns in die formidable Lage, unsere Kosten, wie z. B. für die Miete des Lagers, den Betrieb der technischen Infrastruktur oder die Anschaffung von Informationsmaterialien, eigenständig tragen zu können ohne ständig viel Zeit und Energie für die Beschaffung von Spendengeldern aufzubringen.

Durch die verbindliche Gültigkeit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ab dem 25. Mai war jedoch schnell ein neues Aktionsfeld gefunden, in welches sich Zeit, Energie und Nerven investieren ließen. Da uns Privatsphäre und Datenschutz jedoch auch persönlich sehr am Herzen liegen, war es uns ein wichtiges Anliegen, hier allen Anforderungen nachzukommen und unsere internen Prozesse dahingehend zu hinterfragen und zu optimieren.

Da die Vereinsarbeit neben der Aufbereitung und Auslieferung der Rechner natürlich auch in der Verwaltung viel Engagement erfordert, freuten wir uns über neu hinzugekommene aktive Vereinsmitglieder und Helfer*innen. Unser Vorstandsteam wird seit der Mitgliederversammlung vom 19. Juni durch Basel Kridli als weiteren Beisitzer verstärkt. Dafür, dass die übrigen Vorstandsmitglieder in ihren Ämtern von der Mitgliederversammlung bestätigt und somit erneut das Vertrauen für weitere zwei Jahre Vorstandsarbeit erhalten haben, möchten wir uns bei unseren Mitgliedern an dieser Stelle nochmals herzlich bedanken.

Nach außen hin sichtbar waren wir mit Infoständen beim Neubürgerempfang der Stadt Waldkirch und am Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut auf dem Waldkircher Marktplatz – Seite an Seite mit der Tafel und dem Kleiderladen.
Das Interesse an unserem Workshop Spielerisches Programmieren für Kids, welchen wir im Frühjahr veranstalteten, war riesig. Dabei brachten wir Schüler*innen der 5. und 6. Jahrgangsstufen die Programmiersprache Scratch näher.

Auch der Besuch der KONSER OHG, einem IT-Unternehmen, welches gebrauchte Computer-Hardware professionell wieder aufbereitet, war für uns ein besonderer Höhepunkt, bei dem wir interessante Einblicke gewinnen und wertvolle Tipps rund um das Refurbishing erhalten konnten.

Nach Weihnachten steht das letzte Großereignis für die Computertruhe an: Wir werden beim 35C3 in Leipzig – gemeinsam mit dem Computerwerk Darmstadt – mit einer Assembly vertreten sein, worauf wir uns schon tierisch freuen. Wir wollen damit die Möglichkeit nutzen, unseren Bekanntheitsgrad zu steigern, Wissen auszutauschen und andere Menschen dafür begeistern, sich in unseren Vereinen zu engagieren oder selbst ähnliche Initiativen ins Leben zu rufen. Wir freuen uns darauf, euch dort live zu treffen.

Dies waren nur einige Ereignisse des vergangenen Jahres. Viele schöne Erlebnisse hatten wir auch mit Usern der Microblogging-Dienste Twitter und Mastodon. Über diese Kanäle erhaltet ihr auch immer aktuelle Neuigkeiten von uns – selbstverständlich auch vom anstehenden 35C3.

Schöne Grüße,
der Vorstand des Vereins Computertruhe e. V.

Ein Ausschnitt der Hauptplatine eines Laptops in Herzform.

Aktion zum „Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut“

In der sozialen Stadt Waldkirch sind viele Menschen bereit, akute Not zu lindern. Sei es mit ehrenamtlicher Arbeit, mit Sachspenden oder mit finanziellen Mitteln. Der Tafelladen, der Kleiderladen und die Computertruhe gehören ebenfalls dazu.

Bei unserem gemeinsamen Infostand auf dem Waldkircher Markt am vergangenen Samstag gaben die drei gemeinnützigen Einrichtungen Auskunft über ihre Arbeit und über die verschiedenen Möglichkeiten, wie man diese unterstützen kann. Der einfachste Weg ist dabei, Lebensmittel, nicht mehr benötigte Kleidung oder aber Computer-Technik abzugeben. Nicht selten entlastet es einen, sich von Dingen, die nicht mehr gebraucht werden, zu trennen. Außerdem kann man damit noch etwas Sinnvolles tun. Neben Sachspenden benötigen die Vereine aber auch Menschen, die einige Stunden pro Woche praktische Arbeit verrichten. Insbesondere in der Tafel als auch im Kleiderladen werden immer wieder neue Kräfte gebraucht, weil Mitarbeiter*innen aus beruflichen oder familiären Gründen ausscheiden.

Die praktische Hilfeleistung für bedürftige Menschen ist selbstverständlich eine sehr wichtige Aufgabe, aber Tafelladen, Kleiderladen und Computertruhe sehen sich auch als Mahner und Kritiker. Denn dass in Deutschland so viele Menschen in Armut leben müssen, dass Kinder in finanzieller Not aufwachsen und alte Menschen ihre Renten aufstocken müssen, ist in einem so reichen Land eine wahre Schande. Die ehrenamtlichen Helfer*innen arbeiten deswegen auch darauf hin, dass Einrichtungen wie der Kleiderladen oder der Tafelladen für ein ganz normales Leben nicht mehr gebraucht werden. Die Computertruhe macht mit ihrer Arbeit deutlich, dass wir es uns als Gesellschaft nicht leisten können, Menschen, die sich selbst keinen Rechner leisten können, den Zugang zur digitalen Teilhabe zu verweigern. Gleichzeitig setzt sie sich für eine nachhaltige Nutzung noch funktionsfähiger Geräte ein, um damit die Umwelt zu schonen. Der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut ist daher ein aktueller Anlass, an die Verantwortung von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zu appellieren.

Annette Linder und Julia Fiedler vom Vorstandsteam der „Computertruhe“ informierten die Leute über unseren Verein.

Welttag „Beseitigung der Armut“ – Gemeinsame Aktion von „Tafelladen“, „Kleiderladen“ und „Computertruhe“

Der 17. Oktober gilt als Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut. Globale Verpflichtung, diesen drängenden Auftrag zu erfüllen, haben Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Lokal tragen Hilfsorganisationen dazu bei, Armut zu lindern. Der Tafelladen, der Kleiderladen und die Computertruhe arbeiten nach sehr ähnlichen Konzepten: Ehrenamtlich engagierte Menschen sammeln Spenden aus der Bevölkerung, bereiten sie auf und geben sie an Bedürftige weiter, Lebensmittel, Kleidung, Computer. Dabei werden sie auf vielfältige Weise unterstützt, personell, materiell und finanziell. Die drei gemeinnützigen Vereine wollen mit einem gemeinsamen Auftritt auf die Notwendigkeit aufmerksam machen, Armut zu beseitigen und ein menschenwürdiges Auskommen für alle zu schaffen. Am Infostand auf dem Waldkircher Wochenmarkt am Samstag, 20. Oktober, erhalten alle Interessierten Auskunft darüber, wie die drei Hilfseinrichtungen arbeiten, wer sie nutzen darf und wie man sie unterstützen kann.