„Computertruhe“ hilft, damit Homeschooling ein Lernerfolg werden kann

Aufgrund der Corona-Pandemie werden seit mehreren Wochen alle Schüler*innen in Deutschland zu Hause unterrichtet. Wann ein regulärer Schulbetrieb wieder möglich sein wird, ist bisher nicht absehbar. Plötzlich muss nun das sogenannte Homeschooling über das Internet funktionieren – dabei wurden Digitalisierung und Medienkompetenz im Bildungssystem jahrelang vernachlässigt. Zahlreiche Lernplattformen, Messenger- und Videokonferenz-Software lassen das digitale Lernen und Unterrichten auf den ersten Blick einfach erscheinen. Doch nicht alle Schüler*innen haben die technischen Voraussetzungen, diese digitalen Werkzeuge nutzen zu können.

In den letzten drei Wochen trafen beim Verein Computertruhe e. V. mehr als 50 Anfragen nach Laptops für Schulkinder aus ganz Deutschland ein. Das zeigt deutlich, dass nicht jede Familie einen Computer besitzt oder sich gerade in der jetzigen Situation ein Gerät leisten kann, an dem die Schüler*innen ihre Schulaufgaben bearbeiten können. Die Arbeitsaufträge werden häufig über Cloud-Dienste oder per E-Mail verteilt, erledigte Aufgaben sollen entsprechend zurückgesendet oder auf Lernplattformen hochgeladen werden. Manche Schüler*innen können zwar per Smartphone oder Tablet an Videokonferenzen teilnehmen, aber die wenigsten Schulaufgaben können auch damit erledigt werden. Julia Fiedler, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, fordert: „Der Zugang zu und die erfolgreiche Teilhabe an Bildung dürfen nicht von den finanziellen Möglichkeiten der Familien abhängen.“

Die Computertruhe, die nun schon seit fünf Jahren gespendete Computer aufbereitet und an bedürftige Menschen weitergibt, hat daher Ende März eine Spendenaktion ins Leben gerufen, bei der innerhalb von nur zwei Tagen 1.000 € zur Finanzierung von zehn Raspberry Pi-Computer-Sets gesammelt werden konnten. Darüber hinaus sucht der Verein deutschlandweit nach gebrauchten Laptops, um den Schüler*innen dabei zu helfen, ihren Lernalltag leichter gestalten und den (digitalen) Anschluss halten zu können. Spendenannahmen und -abgaben erfolgen aufgrund der Corona-Pandemie ausschließlich per Versand. Um die Versandkosten zu decken, wurde eine weitere Spendenkampagne auf betterplace.org veröffentlicht, bei der bereits 40 % des Spendenziels erreicht wurden.

Die Nachfrage nach Laptops ist sehr viel höher als das Angebot an gespendeten Geräten. Allerdings können die Schüler*innen gerade in der aktuellen Zeit nicht mehrere Monate auf einen Rechner warten. Unternehmen oder Privatpersonen, die noch gebrauchsfähige, ungenutzte Laptops besitzen und diese gerne spenden möchten, können sich über das Kontaktformular auf der Website des Vereins an diesen wenden.