Die Corona-Krise ist für uns alle eine noch nie dagewesene Situation, die sehr vielen Menschen schwer zu schaffen macht. Unser Alltag ist aus den Fugen geraten und durch die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung des Viruses, sind wir gezwungen, so weit wie möglich zu Hause zu bleiben. Zudem wurden Mitte März die Bildungseinrichtungen geschlossen, weshalb seitdem Schüler*innen von daheim aus unterrichtet werden.
Aus Hilfsanfragen an uns wissen wir, dass es Familien gibt, in denen die Kinder keine Möglichkeit haben, zu Hause einen Computer zu nutzen. So ist allenfalls ein Smartphone verfügbar, mit dem man jedoch viele Aufgaben nur schwer bis gar nicht bearbeiten kann.
Unglücklicherweise haben wir im Moment (noch) keine Laptop-Spenden erhalten, mit denen wir hier aushelfen können. Daher haben wir zusätzlich eine Spendenkampagne bei betterplace.org gestartet, um zehn Raspberry Pi 4 Model B-Sets finanzieren zu können. Nach einigen Tests und Erfahrungsberichten Dritter können wir bestätigen, dass das neueste Modell dieses Einplatinencomputers durchaus als Ersatz für einen herkömmlichen Büro-PC dienen kann. Ein Internet-Browser (Chromium) und Office-Anwendungen (LibreOffice) sind vorinstalliert, Video-Streaming und auch Videokonferenzen (getestet wurde Jitsi Meet) sind ebenfalls möglich (sofern eine Webcam mit Mikrofon vorhanden ist).
Ein solches Set besteht aus den folgenden Komponenten:
Raspberry Pi 4 Model B mit 4 GB RAM, WLAN und Bluetooth
HDMI-Videokabel
Netzteil
Tastatur
Maus
Gehäuse
microSD-Karte für das Betriebssystem
Kühlkörper
Die Eingabegeräte müssen nicht von uns extra erworben werden, da wir hier noch auf eigene Lagerbestände zurückgreifen können. Ausgabegeräte können wir leider nicht zur Verfügung stellen. Der Mini-Computer kann jedoch an ein herkömmliches TV-Gerät mit HDMI-Eingang angeschlossen werden, welches in den meisten Haushalten vorhanden sein sollte.
Ein positiver Nebeneffekt des Raspberry Pis ist, dass sich dieser außerdem sehr gut für den Einstieg in die Programmierung und das Experimentieren mit Elektronik eignet und man im Internet eine große Community und viele Informationen dazu findet.
Unser Vorstandsmitglied Annette ist im Gesundheitswesen tätig und hat dadurch näheren Kontakt zu Ihren Patient*innen. Sie und ihre Kolleg*innen haben Zugriff auf die vorgeschriebenen medizinischen Mund-Nasen-Schutzmasken, die aber als Einwegprodukte in der erforderlichen Zahl nicht auch noch an alle Patient*innen ausgegeben werden können.
Daher hat sie letzten Freitag damit begonnen, detaillierte Informationen zum Thema DIY-Mundschutz zusammenzutragen, und dabei festgestellt, dass auch das Tragen alternativer, selbsthergestellter Behelfsmasken durchaus sinnvoll ist.
Dort erwähnt er, dass eine Maske zwar nicht davor schützt, selbst infiziert werden (Eigenschutz), aber dass sie Dritte vor einer Infektion durch den Träger schützen kann (Fremdschutz). Nach aktuellem Stand geht man davon aus, dass eine Infektiosität schon vor dem Einsetzen der ersten Symptome gegeben ist. Möchte man daher sicher gehen, niemanden unbewusst anzustecken, bspw. beim Einkaufen im Supermarkt, ist das Tragen einer Maske also durchaus sinnvoll. Drosten spricht hier von einer „Höflichkeitsgeste“.
Zudem kann ein Mundschutz einen zweiten psychologischen Effekt haben – nämlich den einer Selbstdisziplinierung. Man wird ständig an das Ansteckungsrisiko erinnert und verhindert somit, dass man sich unbewusst weiterhin ins Gesicht fasst. Dies setzt jedoch einen guten Sitz der Maske voraus, damit man diese selbst nicht dauernd anfasst. Und auf keinen Fall darf man die anderen Corona-Schutzmaßnahmen, wie z. B. das sorgfältige und häufige Waschen der Hände, vernachlässigen, weil man sich in falscher Sicherheit wiegt.
Julia, unsere stellvertretende Vorsitzende, hat dann ohne Zögern am Samstag damit begonnen, aus gespendeten Materialien, wie alte Stoffreste und Gummibändern, mit ihrer Nähmaschine die ersten Behelfsmasken herzustellen. Über 20 davon wurden inkl. Informationsblättern bereits am heutigen Tag an Annettes Patient*innen verschenkt, die diese Aktion fast ausschließlich positiv aufgenommen und sich sehr darüber gefreut haben.
Nähanleitung
Idee
Nach einer Idee von Nähtalente. Vielen Dank and Bettina Müller für die sehr gute Vorlage. Wir haben die ursprüngliche Anleitung lediglich durch eine Variante mit Pfeifenputzern ergänzt und die einzelnen Arbeitsschritte hier nochmals zusammengefasst.
Die Maske kann mit und ohne Futter genäht werden. Mit Futter fällt jedoch das Atmen ggf. etwas schwerer.
Benötigtes Material
Maske: Baumwollstoff, z. B. alte T-Shirts oder Bettlaken
Futter: dicht gewebter Baumwollstoff, z. B. Molton
Gummiband
Pfeifenputzer
Nähgarn
Zuschnitt
Kleine Maske
Maske
21 cm x 16 cm
Futter
16 cm x 16 cm
Gummiband
2x 19 cm
Pfeifenputzer
16 cm
Mittlere Maske
Maske
23 cm x 17 cm
Futter
18 cm x 17 cm
Gummiband
2x 22 cm
Pfeifenputzer
18 cm
Große Maske
Maske
26 cm x 19 cm
Futter
21 cm x 19 cm
Gummiband
2x 24 cm
Pfeifenputzer
18 cm
Anleitung
Fertige zunächst ein Schnittmuster der Maske und ggf. des Futters in der gewünschten Größe an.
Stecke das Schnittmuster auf deinen Stoff und schneide den Stoff zu.
Wenn du die Maske mit Futter nähen möchtest, so lege das Futter mittig auf die linke Stoffseite deiner Maske.
Lege den Pfeifenputzer entlang der oberen langen Kante auf das Futter oder mittig auf den Stoff deiner Maske.
Klappe nun die obere Kante des Stoffes über den Pfeifenputzer, stecke ihn fest und nähe den Saum mit einem Geradstich.
Schlage die untere Kante 1 cm ein und bügle den Einschlag fest.
Schlage die Kante erneut 1 cm ein, bügle den Umschlag fest und nähe den Saum mit einem Geradstich.
Falte deine Maske der Länge nach auf die Hälfte und bügle die Kante.
Nähe von beiden Außenseiten mit einem Geradstich ca. 4 cm in Richtung Mitte. Klappe die Maske wieder auf.
Klappe die obere Längsseite zur Mitte und bügle die Kante fest. Nähe wie in Punkt 9 beschrieben zur Mitte.
Klappe die untere Längsseite zur Mitte und bügle die Kante fest. Nähe wie in Punkt 9 beschrieben zur Mitte.
Bügle nun alle Falten in eine Richtung.
Klappe die kurzen Seiten 1 cm ein und bügle sie fest. Nähe die kurzen Seiten mit einem Geradstich fest.
Schlage die kurzen Seiten erneut 1 cm ein und bügle sie fest.
Schiebe das Gummiband oben und unten unter den Saum und nähe dieses zusammen mit dem Saum fest (Geradstich).
3. Maske mit Futter
4. Pfeifenputzer platzieren
5. – 7. Säume nähen
8. – 9. Falten einnähen
10. – 11. Falten einnähen
12. Falten bügeln
13. Säume an den Seiten nähen
14. – 15. Gummiband einnähen
Nähkante
Wichtige Hinweise zur Handhabung
Der selbstgenähte und wiederverwendbare Mund-Nasen-Schutz aus Baumwolle hält beim Sprechen, Lachen, Husten und Niesen Speichel- und Schleimtröpfchen sowie über 50 % der Partikel in der Größe der sehr kleinen Corona-Viren zurück.
Wasche dir gründlich die Hände, bevor du die Maske aufsetzst.
Fasse die Maske beim Aufsetzen möglichst nur an den Gummibändern an. Die Maske soll Nase und Mund bedecken. Der Pfeifenputzer dient dazu, die Maske im Nasenbereich anzumodelieren.
Verzichte während des Tragens darauf, die Maske hin und her zu schieben und dir ins Gesicht zu fassen.
Die Maske ist nur ein ergänzender Schutz: Abstand halten, Hände waschen, in die Ellenbeuge niesen/husten und wenn möglich daheim bleiben sind weiterhin die wichtigsten Schutzmaßnahmen!
Wasche dir gründlich die Hände, bevor du die Maske abnimmst.
Fasse die Maske beim Absetzen möglichst nur an den Gummibändern an.
Achte darauf, dass deine Maske nur von dir und niemandem sonst getragen wird.
Hinweise zur Aufbewahrung und zum Waschen
Bewahre die Maske in einer sauberen Schale o. ä. und nicht in einem verschlossenen Behälter auf. Für einen kurzzeitigen Transport empfiehlt sich ein Briefumschlag.
Wasche die Maske, wenn
du sie mehrfach getragen hast oder
sie durchfeuchtet oder
anderweitig verunreinigt wurde.
Wasche die Maske mit Seifenlauge von Hand oder im Schonprogramm der Waschmaschine in einem Wäschesack. Bei 60°- oder 90°-Wäsche kann es zu einem leichten Einlaufen der Maske und zu einem Ausbluten der Farbe kommen. Bei Bedarf die Maske im Anschluss mit kochendem Wasser überbrühen.
Trockne die Maske im Wäschetrockner im Schonprogramm (leichtes Einlaufen möglich) oder an einem der Gummibänder aufgehängt an einer Leine. Wegen möglicher Keime bitte nicht auf der Heizung oder auf dem Ofen trocknen.
Da sich die Corona-Pandemie immer weiter ausbreitet, hat der Vorstand der Computertruhe gestern Abend beschlossen, auf unbestimmte Zeit keine Spenden mehr anzunehmen und abzugeben. Dies gilt für alle unsere Standorte im Breisgau (Freiburg im Breisgau und Landkreis Emmendingen), für die Alte Hansestadt Lemgo sowie für Berlin. Damit wollen wir unseren Beitrag leisten, die weitere Verbreitung des Viruses zu verzögern.
Währenddessen sind wir jedoch nicht untätig und nutzen die Zeit, um bspw. weiterhin Computer instandzusetzen.
Wir werden euch hier auf unserer Website darüber informieren, sobald wir diese Maßnahme wieder aufheben.
Vielen Dank für euer Verständnis und bitte nehmt Rücksicht auf eure Mitmenschen: Bleibt auf Abstand.Bleibt daheim, sofern möglich. Und vor allem wünschen wir euch: Bleibt gesund!
Am 18. März um 20:00 Uhr finden das nächste offene Treffen und parallel die nächste Vorstandssitzung im Gasthaus Bayer Sepple (Marktplatz 18) in Waldkirch statt. Neben den Vereinsmitgliedern sind wie gewohnt ebenfalls alle anderen an der Computertruhe interessierten Menschen herzlich willkommen.
Tagesordnung:
Fragen zum letzten Protokoll
Aktueller Stand des neuen Ticket-Systems
Aktueller Stand zur Computerecke im Bürgertreff Kollnau
Raspberry Pi-Projekt zusammen mit dem Verein zur Förderung Sehbehinderter e. V. Waldkirch
Veröffentlichung von Vereinsstatistiken auf der Website
Weitere Zusammenarbeit mit der KONSER OHG
Teilnahme an der Nachhaltigkeitswoche in der SBBZ – Förderschwerpunkt Sehen
Teilnahme an der GPN20
Aufruf zum nächsten Klimastreik am 3. April in Freiburg
Vorbereitung der Mitgliederversammlung 2020
Sonstiges
Nachtrag vom 15. März 2020
Aufgrund der Corona-Pandemie hat der Vorstand beschlossen, dass das offene Treffen und die Vorstandssitzung nicht im Gasthaus Bayer Sepple stattfinden werden.
Zur Teilnahme benötigt man lediglich einen aktuellen Browser (getestet wurden Firefox, Chromium und Chrome unter GNU/Linux, macOS und Windows) und selbstverständlich mindestens Lautsprecher und ggf. ein Mikrofon und eine Webcam.